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Sternenkinderzentrum Odenwald e.V. unterstützt Petition von Natascha Sagorski „Gestaffelter Mutterschutz nach Fehlgeburten“ / Rund 30 Vereine und Institutionen vom „Runden Tisch Sternenkinder Deutschland“ sprechen sich für eine Neuregelung des Mutterschutzgesetzes aus

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Petition von Natascha Sagorski „Gestaffelter Mutterschutz nach Fehlgeburten“ © Natascha Sagorski

11.02.2022 / Das Netzwerk „Runder Tisch Sternenkinder Deutschland“ vereint rund 30 Vereine und Institutionen in Deutschland, die sich für die Rechte und Begleitung von Sterneneltern einsetzen. Sterneneltern, das sind Eltern, deren Kinder vor, während oder kurz nach der Geburt gestorben sind.

„Trotz vieler positiver Impulse ist das Thema „Sternenkinder“ immer noch mit einem großen Tabu in unserer Gesellschaft behaftet. Wir haben uns zur Aufgabe gemacht das Tabu zu brechen. Die Gesellschaft zu sensibilisieren, das Thema Sternenkinder in die Öffentlichkeit zu bringen und gleichzeitig sowohl Akuthilfe als auch nachhaltige Hilfe bei der Trauerbewältigung anzubieten“, beschreibt Stefanie Gebers, erste Vorsitzende der Sterneneltern Achim e.V. und Gründerin des deutschlandweiten Netzwerks, die Netzwerkarbeit. Auch das Sternenkinderzentrum Odenwald e.V. ist Teil vom „Runden Tisch Sterneneltern Deutschland“.

Von der Petition zur Gesetzesänderung

Als erstes gemeinsame Projekt steht eine Gesetzesänderung auf dem Plan. Aktuell steht Frauen nach Fehlgeburten, also Geburten bei denen Babys keine Lebensmerkmale gezeigt haben, deren Geburtsgewicht weniger als 500 Gramm betrug und die Geburt vor der 24. Schwangerschaftswoche erfolgte, kein Mutterschutz zu. Eine Petition mit dem Titel „Gestaffelter Mutterschutz nach Fehlgeburten“ soll das nun ändern und wird vom „Runden Tisch Sterneneltern Deutschland“ unterstützt. Wir fordern, dass die Staffelung und Höhe des Mutterschutzes von einer Expertenkommission erarbeitet wird.

„Der Änderungsvorschlag der neuen Bundesregierung, der die 20. Schwangerschaftswoche als Grenze für den Mutterschutz vorsieht, ist unzureichend. All den Frauen, die bereits in der 19. Woche oder früher eine Fehlgeburt hatten, steht weiterhin kein Mutterschutz zu. Das bedeutet, dass Frauen, die wochen- und monatelang ihr Kind unter dem Herzen getragen haben, weiterhin kein Anrecht auf Mutterschutz haben,“ schreibt die Initiatorin Natascha Sagorski. Die Kolumnistin und Autorin hat Politik- und Kommunikationswissenschaften studiert und einen entsprechenden Petitionsantrag auf der Online-Plattform openPetition eingereicht.

„Die Krankschreibung der Frauen nach einer Fehlgeburt liegt zurzeit alleine im Ermessen der betreuenden Ärztin oder des betreuenden Arztes und erfolgt nicht automatisch, sondern oft nur auf Nachfrage und Bitten. Dieser Umstand stellt nicht selten eine zusätzliche Belastung für die oftmals traumatisierten Frauen dar. Auch das psychologische Element, dass eine Frau, die ihr ungeborenes Kind verliert, nicht als Mutter (der Mutterschutz zusteht) gewertet wird, spielt für viele Frauen eine große Rolle. Ein Angebot des gestaffelten Mutterschutzes für Frauen nach Fehlgeburten wäre ein großer Fortschritt, der betroffenen Frauen Zeit gibt, das Erlebte zu verarbeiten und ihnen den Schutz bietet, der ihnen zusteht,“ heißt es weiter im Petitionspapier.

50.000 Unterschriften in 8 Wochen sind nötig

50.000 Unterschriften sind das aktuell angestrebte Ziel der Petition. Jede Stimme zählt. Die Unterzeichnung der Petition kann online erfolgen unter openpetition.de/!hfgqm Alternativ haben Bürgerinnen und Bürger die Möglichkeit, ihre Stimme schriftlich auf einem Sammelbogen abzugeben (s.u.). Für die Zielerreichung bleiben aktuell knapp sieben Wochen Zeit.


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