Was ist das Worldwide Candle Lighting?
Das Worldwide Candle Lighting (weltweites Kerzenleuchten) ist ein Gedenk- und Aktionstag für verstorbene Kinder, der international begangen wird. Jährlich im Dezember, am zweiten Sonntag des Monats, stellen Menschen um 19 Uhr Ortszeit eine brennende Kerze ins Fenster, die eine Stunde lang für alle verstorbenen Kinder brennt. Die Idee dahinter ist, dass sich daraus mit der Zeitverschiebung eine Welle des Lichts ergibt, die einmal um die Welt geht.
Das erste Worldwide Candle Lighting wurde 1997 in den USA gestartet. Der Selbsthilfeverein „The Compassionate Friends“ hatte seinerzeit dazu aufgerufen um den Hinterbliebenen ein Gefühl der Gemeinschaft zu vermitteln. 2021 wird damit bereits das 25. Worldwide Candle Lighting begangen. Dank der digitalen Vernetzung über den ganzen Globus hinweg, gewinnt der Tag immer mehr an Bedeutung. Die Bekanntheit wächst, sodass sich mehr und mehr Menschen an der Initiative beteiligen.
In Deutschland unterstützt der „Bundesverband Verwaiste Eltern und trauernde Geschwister in Deutschland e.V.“ (VEID) den Aktionstag mit Gedenkfeiern und ruft dazu auf, eine brennende Kerze ins Fenster zu stellen. „Jedes Licht im Fenster steht für ein Kind, welches verstorben ist und für das Wissen, dass diese Kinder das Leben erhellt haben und das sie nie vergessen werden“, heißt es auf der Vereinswebseite.
Wer feiert das Worldwide Candle Lighting?
Das Worldwide Candle Lighting ist besonders ein Tag für die Eltern, Geschwister und Großeltern, die ein Kind zu betrauern haben. Dabei spielt es keine Rolle, wie alt das Kind war oder unter welchen Umständen es verstorben ist. Auch Sterneneltern, also Eltern von Kindern, die vor, während oder kurz nach der Geburt gestorben sind, beteiligen sich am Aktionstag.
Vielerorts finden am Worldwide Candle Lighting auch Gedenkfeiern und Gottesdienste für die verstorbenen Kinder statt. Kerzen mit den Namen der Kinder werden entzündet, Lieder gesungen und in Gebeten und Gedenkminuten an die verstorbenen Kinder erinnert. „Es ist eine Zeit für Trauer und Erinnerung aber auch die Erfahrung, nicht alleine zu sein mit der eigenen Traurigkeit“, weiß die Gemeindereferentin Jeanette Baumung (Kath. Pfarreienverbund Bensheim). Sie ist Gastgeberin eines Gedenkgottesdienstes in Bensheim, der gemeinsam mit der Ev. Stephanusgemeinde Bensheim und dem Verein Sternenkinderzentrum Odenwald organisiert wird. Letzterer berät und begleitet Familien still geborener Kinder und Familien mit lebensverkürzt erkrankten Kindern in Südhessen. Das Sternenkinderzentrum bietet kostenlose Geburts-, Sterbe- und Trauerbegleitung für betroffene Familien. Auch für Fach- und Pflegekräfte aus dem medizinischen und nicht-medizinischen Bereich dient der Verein als Beratungsstelle.
„Jedes Kind verdient es gesehen zu werden.
Gemeinsam halten wir die Erinnerung an sie wach.“
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